Mit Überzeugung und Dankbarkeit stehe ich hinter dem Gedenkprojekt der Moses Mendelssohn Stiftung, das derzeit in unmittelbarer Nähe zum Mahnmal Gleis 17 am Berliner S-Bahnhof Grunewald geplant wird. Dort entsteht eine Einrichtung, die jungen Menschen die Möglichkeit gibt, sich mit der Geschichte dieses Ortes auseinander zu setzen und neue Formen des Gedenkens zu entwickeln. Eine Einrichtung, die ihnen ermöglicht, zu erinnern. Ich begrüße es insbesondere sehr, dass hier die Perspektive der Verfolgten in den Vordergrund gestellt wird und auch an diejenigen erinnert werden soll, die trotz drohender Sanktionen Jüdinnen und Juden geholfen haben, sich der Deportation zu entziehen. Dieser Mut und diese tiefe Menschlichkeit dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Ich habe die Gedenkstätte über viele Jahre immer wieder besucht und mir dabei stets eine angemessene und einer breiten Öffentlichkeit zugängliche Kontextualisierung des Ortes gewünscht. Diese wird nunmehr durch den Else Ury Campus geschaffen. Es ist mir daher eine große Freude, die Schirmherrschaft über das Projekt zu übernehmen, und begrüße es sehr, dass der Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sich ebenfalls dieses Projektes annimmt.
Charlotte Knobloch
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern K.d.ö.R.
und ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland